Das akademische System zur Ausbildung klassischer Musiker*innen stammt in seinen Grundzügen aus dem 19. Jahrhundert. Heutige Musikhochschulen sind als Institutionen die Nachfolger von Konservatorien und Akademien, die gegründet wurden, um dem Bedarf nach professionell ausgebildeten Interpret*innen und Pädagog*innen, den das entstehende bürgerliche Musikleben mit sich brachte, zu entsprechen. Mit der zunehmenden Professionalisierung des Musikstudiums ging auch eine Spezialisierung einher: Ausbildungsziele und Studiengänge waren nicht länger an dem Ideal eines vielseitigen Universal-Künstlertums (instrumentales und vokales Musizieren, Dirigieren, Komponieren, Improvisieren, Unterrichten) orientiert, sondern richteten sich auf konkrete Berufsbilder, die jeweils nur einen dieser Schwerpunkte fokussierten.