Wir verstehen uns seit unserer Gründung sowohl als Sprachrohr in die Politik, als auch als Übersetzer und Kompetenzvermittler für Musikschaffende selbst. Diese Aufgaben bündeln wir mittlerweile in unserem Artist Elevator, einer Anlaufstelle für Musikschaffende aller Genres. Dort versuchen wir in einer Erstberatung herauszufinden, welche Unterstützung du benötigst. Das Angebot steht allen Musikschaffenden offen. Für Mitglieder können wir außerdem eine juristische Erstberatung und weitere Zusatzangebote machen.
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Faire Arbeitsbedingungen sind nicht nur mit fairen Löhnen verknüpft, sondern sollten an verschiedenen Kriterien gemessen werden. Wir arbeiten daher an:
Während es für viele Bereiche der Musikkultur bereits individuelle Interessenverbände gibt, zeigt sich nicht zuletzt im Rahmen der Corona-Krise, dass ein Dachverband aller freischaffenden Musiker*innen fehlt. PRO MUSIK e.V. möchte in Kommunikation und Kooperation mit anderen Musikverbänden genau diese Schnittstelle herstellen, um die Interessen aller Musikschaffenden zu bündeln und gegenüber Auftraggeber*innen und Politik zu vertreten.
Die Musikszene ist individuell und soll es auch bleiben. Wir hören immer wieder: »Ihr habt halt keine Lobby«. Wir haben uns zusammengetan, um unsere langjährigen Erfahrungen zu teilen und Ideen zur Verbesserung der sozialen Absicherung, der Arbeitskonditionen und zur Aufbau einer Lobby der Musikschaffenden zu entwickeln.
Als erfahrene und gut vernetzte Musiker*innen der freien Szene möchten wir Vertreter*innen, Ideengeber*innen und Berater*innen für die Musiker*innen und die Politik sein – für die Szene, für die Musik – PRO MUSIK.
»Applaus ist das Brot des Künstlers« – »Tolles Konzert! Was machen Sie denn beruflich?« – »Ich habe auch mal Saxophon gelernt, mich dann aber für einen richtigen Job entschieden.«
In Deutschland werden Musiker*innen geduldet, nicht geschätzt. Musik wird konsumiert, aber die Wertschätzung der Musikschaffenden ist gering. Es besteht eine Wahrnehmungslücke zwischen »Konsum von Musik« und »Bezahlung von Musik«. »Hochkultur« wird gefördert, während privatwirtschaftliche Spielstätten am Hungertuch nagen. Wir möchten die Reputation der freien Musikszene stärken und ihr dadurch mehr Spielfläche verschaffen.
Eine erste Generation akademisch ausgebildeter Musikerschaffender geht bald in Rente, und die Altersarmut droht. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie schlecht es um die soziale Absicherung freier Musiker*innen bestellt ist.
Andere Länder haben funktionierende Systeme, die freie Szene langfristig abzusichern. Wir genießen zwar den Luxus der Künstlersozialkasse und haben so staatliche Hilfe bei Beiträgen für Krankenkasse, Pflegeversicherung und Rente. Allerdings sind Grundsicherung und Arbeitslosengeld 2 bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit keine adäquate Maßnahme für Musiker*innen.
Wir möchten die soziale Absicherung der selbstständigen Musiker*innen auch nach der Corona-Pandemie langfristig verbessern.
Der Musikmarkt hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Der physische Verkauf von Musik (CDs/LPs) sowie von MP3s nimmt weiterhin ab. Das führt dazu, dass das Live-Geschäft (Ticketverkäufe und Merchandising- Einnahmen) zur Haupteinnahmequelle wird. Die Musikschaffender müssen viel mehr Konzerte spielen, um überleben zu können.
Verlage und Plattenfirmen gehen immer weniger Risiken ein, was den Mainstream stärkt, aber alternative und kreative Kunst einschränkt. Ein großes Problem dahingehend stellen die viel zu niedrigen Ausschüttungen der Streaming-Portale dar.
Das aktuelle Thema »Urheberrecht im digitalen Binnenmarkt« ist von großer Bedeutung. Die Nutzung von Musikinhalten im Internet ohne faire urheberrechtliche Vergütung nimmt den Urhebern ihre Einnahmequelle.
Der Verband PRO MUSIK e. V. beabsichtigt die in der freien Musikszene vorhandene Vielfalt von Geschlechtsidentitäten, Ethnien, Sprachen, sozialen Herkünften, Religionen und Weltanschauungen in seiner Mitgliederschaft zu repräsentieren. Weiterhin strebt der Verband an, Vielfalt auch in der Besetzung des Vorstands und anderer Organe des Verbandes abzubilden.
Der Verband setzt sich insbesondere für Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit in der freien Musikszene und allgemein in der musikalischen Berufsausübung ein. Eine zu diesem Zweck eingerichtete Arbeitsgruppe wird Good-Practice-Beispiele für den Umgang mit Mutterschaft, Care-Arbeit und Kinderbetreuung vorlegen. Weiterhin werden Handlungsempfehlungen für den Umgang und die Auseinandersetzung mit geschlechtsspezifischer Diskriminierung und sexualisiertem Machtmissbrauch erarbeiten.
Im Verband wird eine geschlechterparitätisch zu besetzende Gleichstellungskommission ins Leben gerufen werden, deren Mitwirkende den Mitgliedern als Ansprechpartner*innen zur Verfügung stehen.
Eine erste Generation akademisch ausgebildeter Musikerschaffender geht bald in Rente, und die Altersarmut droht. Die Corona-Krise hat gezeigt, wie schlecht es um die soziale Absicherung freier Musiker*innen.
Wir möchten die Arbeitsverhältnisse für Künstler*innen verbessern, ohne die Individualität der Szene einzuschränken:
Transparenz durch Austausch mit der Musikwirtschaft
Stärkung der Musiker*innen durch Kommunikation
Richtwerte für Gagen (ähnlich wie »Fair Pay« in Österreich)
Anti-Dumping
Inflationsausgleich durch prozentuale jährliche Anpassung der »Mindestgage«
Klare Off-Day- und Reisetag-Regelungen
Vereinheitlichung der Bezahlung von unterschiedlichen Instrumentalist*innen (z.B. Gitarre/Streicher)
Festlegung von Höchst-Arbeitszeiten und Pausen (wie beim Film)
Aufgliederung in hauptberufliche Musiker*innen und Angestellte mit musikalischer Nebentätigkeit
Anteilige Gagen-Ausschüttung auch im Krankheitsfall bestellt ist.
Andere Länder haben funktionierende Systeme, die freie Szene langfristig abzusichern. Wir genießen zwar den Luxus der Künstlersozialkasse und haben so staatliche Hilfe bei Beiträgen für Krankenkasse, Pflegeversicherung und Rente. Allerdings sind Grundsicherung und Arbeitslosengeld 2 bei unverschuldeter Arbeitslosigkeit keine adäquate Maßnahme für Musiker*innen.
Wir möchten die soziale Absicherung der selbstständigen Musiker*innen auch nach der Corona-Pandemie langfristig verbessern.
Jasmin ist Bookerin bei Counterparts und aktuell vorwiegend als Tourmanagerin unterwegs. Als ehemalige Labelmanagerin bei Audiolith Records und örtliche Veranstalterin im KFZ Marburg hat sie die zahlreichen Facetten der Musikindustrie kennengelernt und bündelt ihre Expertisen nun in der Projektleitung unseres Kompetenzzentrums “Artist Elevator”.
Seit ihrem siebzehnten Lebensjahr verbringt Kerstin Mayer viel Zeit bei Konzerten. Mehr als ein Jahrzehnt war sie dabei auch hinter den Kulissen aktiv. Anschließend arbeitete sie in diversen Medienunternehmen, bevor sie das Thema Kulturförderung kennen und lieben lernte. Sie verbrachte mehrere Jahre als Projektbetreuerin bei der Initiative Musik und übernahm danach die Leitung der Finanzverwaltung der Amadeus Antonio Stiftung, die Initiativen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit supportet.
2020 machte Kerstin sich selbständig und berät seitdem Musikschaffende bei der Beantragung und Durchführung von Förderprojekten, gibt Workshops und Seminare oder
übernimmt Projektmanagementaufgaben. 2022 in den Vorstand des Bundesverband Popularmusik (BV Pop) gewählt. Darüber hinaus engagiert sie sich bei Second Bandshirt, einem Verein, der gespendetes Bandmerchandise verkauft und die Erlöse an
gemeinnützige Zwecke weitergibt und hat als neuesten Streich einen Popchor für Flintas gegründet.
Seit August 2023 ist sie Projektleiterin in unserer Beratungsstelle “Artist Elevator”.
Lukas Berg ist Schlagzeuger, Komponist und Produzent aus Köln. Er arbeitet national und international mit Künstlern unterschiedlicher Genres als Schlagzeuger, Multiinstrumentalist und musikalischer Leiter. Darüber hinaus produziert und arrangiert er für Live-Shows und Studioproduktionen und ist seit vielen Jahren als Musiker, Komponist und Produzent in verschiedenen Theaterproduktionen tätig. Seit 2020 lehrt er zudem an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.
Louisa Halter [LILOU] ist Künstlerin, Songwriterin, Musikerin & Kulturmanagerin aus Köln. Sie spielt seit 2010 bundesweit Konzerte, hat Komposition an der Folkwang Universität der Künste Essen studiert und steht kurz vor Abschluss ihres Masters in Kultur- & Medienmanagement, den sie an der HfMT Hamburg, sowie der Sibelius Academy in Helsinki absolviert.
Seit Juli 2023 verbindet sie ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Musikbranche in der Leitung der Geschäftsstelle von PRO MUSIK.
Daneben engagiert sie sich als Vorstandsmitglied im Verein musicNRWwomen* für Geschlechtergerechtigkeit und Sichtbarkeit von Frauen und weiblich gelesenen Personen in der Musikbranche.
»Während meiner Tätigkeit als freischaffender Künstler habe ich mich, besonders zu Beginn, oft mit vielen Dingen alleingelassen gefühlt. Vor allem hatte ich das Gefühl, die Entscheidungen der Politik hätten mit meinem Leben und Beruf wenig zu tun und könnten von mir noch weniger beeinflusst werden.
Durch die Arbeit bei PRO MUSIK möchte ich dabei helfen, jungen wie alteingesessenen Musiker*innen das Gefühl zu ersparen allein mit ihren Problemen und Herausforderungen zu sein.«
Jeffrey Amankwa arbeitet als freischaffender Sänger mit verschiedenen Bands unterschiedlicher Genres im In- und Ausland. Darüber hinaus ist er als Studio-Sänger tätig sowie an Produktionen für TV und Radio beteiligt.
»Ich engagiere mich bei PRO MUSIK, weil die Lebenswirklichkeit sehr vieler Musikschaffender wirtschaftlich unsicher ist und sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren tendentiell noch verschärft haben. Eine gemeinsame Stimme war einfach überfällig, und durch die Arbeit unseres Verbandes sind wir freien Musikschaffenden mittlerweile in der Politik, bei Veranstaltern und der Musikindustrie sehr sichtbar und präsent geworden. Zum Vergleich: Noch vor wenigen Jahren waren wir eine riesige Zahl an Einzelkämpfern und standen auf jeder Prioritätenliste ganz unten, was besonders in Zeiten der Corona-Pandemie viele existentielle Probleme und viel Leid verursachte. Und das, obwohl wir als freie Musikschaffende ein zentraler Teil der Veranstaltungsbranche sind, die wiederum einer der größten Wirtschaftsfaktoren Deutschlands ist. Mittel- und langfristig ist auch strukturell vieles verbesserungsbedürftig, etwa unsere soziale Absicherung – darum brauchen wir jetzt Solidarität und eine starke, gemeinsame Stimme.«
Wolf Simon ist Schlagzeuger und Fotograf, hat auf zahllosen Studioproduktionen und Hitsingles verschiedenster Genres mitgewirkt und ist seit vielen Jahren mit großen und kleinen Produktionen auf Tournee, seit 2021 mit Matthias Reim.
Von 2004–2015 unterrichtete er außerdem an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Seit 1997 arbeitet er auch als Musical Director.