Vorstandsmitglied Stephanie Dathe und Felicitas Ressel vom PRO MUSIK Länderverbund Mitteldeutschland und Geschäftsführer Christian Scheibler unseres Kooperationspartners DTKV Sachsen e.V./ Berufsverband für Musik sprechen über die aktuelle Situation in Folge der Umwandlung von Honorarverträgen zu Festanstellungen an der Musikschule Leipzig „Johann Sebastian Bach“. Der Stellenumwandlungsprozess in Leipzig begann im Mai 2023 und endete am 01.02.2024. Der MDR berichtete am gleichen Tag. Im Freistaat Sachsen geht die Debatte rund um angemessene Vergütung in die nächste Runde. Felicitas Ressel befürchtet, dass für viele Musikschaffende erst im Nachhinein die Auswirkungen spürbar werden. Christian Scheibler merkt an, dass dringender Gesprächsbedarf zur Nacharbeit bestehe, weil die angebotenen Mini-/Mikro Verträge auf TVöD-Basis nach wie vor keine Existenzsicherung ermöglichen.
Mit der Gründung von Honorarlehrervertretungen an zwei der größten kommunalen und städtischen Musikschulen Deutschlands in Dresden und Leipzig begann der PRO MUSIK Kooperationspartner DTKV Sachsen e.V./BV Musik einen langjährigen Prozess rund um das Thema prekäre Einkommensverhältnisse für Künstler*innen und in der Lehre, die mit ersten Diskussionen rund um das Thema Honoraruntergrenzen bereits im Jahr 2009 begann. Inzwischen befinden sich zahlreiche Arbeitsgruppen und Branchenverbände in einer deutschlandweiten Debatte. In Sachsen gelang es die Thematik in den Koalitionsvertrag der Staatsregierung zu integrieren. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass dies zunächst stark unterschätzte Thema in den Arbeitsgruppen zu Faire Vergütungen der Länder und des Bundes in den jeweiligen Kulturräten dem Deutscher Musikrat und den Landesmusikräten angesiedelt sein sollte. Sachsen steuert im Superwahljahr 2024 darauf hin angemessene Vergütungen in den Fachförderrichtlinien des Freistaates zu verankern. Die Staatsregierung und die Fachverbände arbeiten mit Nachdruck an entsprechenden Zahlenwerken zur politischen Umsetzung. Wir drücken den oben genannten Akteur*innen, die in den entsprechenden Arbeitsgruppen auf breiter Basis eingebunden sind, die Daumen. Gutes Gelingen!