Krank sein als freischaffende*r Musiker*in

Aktualisiert: 6. Juli 2023

Hals- und Beinbruch: Über das Kranksein als Musiker*in spricht man nicht. Falls Du selbst freiberuflich tätig bist, solltest Du Dir aber über alternative Absicherungsmöglichkeiten im Krankheitsfall Gedanken machen.

Erst war es ein Post auf Facebook, der aber viele meiner Kolleg*innen angesprochen hat, und dessen Inhalt ich anderen freischaffenden Musiker*innen nicht vorenthalten möchte. Und so schreibe ich nun eben einen Artikel über Gipsfüße, Kompressionsstrümpfe, Kostenvoranschläge für Fersenentlastungsorthesen und Sanitätshäuser in einer Welt, in der Musik so sexy wie möglich vermarktet wird und Musikerinnen auf Covern und in den sozialen Medien so sportlich und mit so wenig wie möglich bekleidet sind, mit wohlgeformten Dekolletés und operierten Kardashian-liken Ärschen 🙂

Na gut, die Kompressionstrümpfe und Thrombosespritzen erspare ich Dir! Aber ich habe nach meinem Unfall eine ziemliche Odyssee erlebt, mit fehlenden Zuständigkeitsbereichen, Problemen mit der Krankenkasse und dem Versuch, eine richtige Diagnose zu erhalten. Deshalb möchte ich Dich gerne über die Situation bei einer Krankschreibung als freischaffende Musikerin aufklären. Wenn Du selbst Freiberufler*in und über die Künstlersozialkasse (KSK) versichert bist, solltest Du Dir vielleicht auch Gedanken über alternative Versicherungen (Berufsgenossenschaft, Zusatzversicherung, Unfallversicherung) machen. Ich hoffe, Dir nützen die nachfolgenden Infos, die ich nicht hatte, bevor Du in eine ähnliche Situation gerätst.

Am 18. März 2023 hatte ich einen Sturz, der eigentlich weniger dramatisch war, als es die nachträgliche Diagnose ergab. Ich bin in Hamburg (am Vorabend hatte ich ein Konzert mit Michael Bublé gespielt) mit Koffer und Cello zur S-Bahn gerannt und leider so blöd gestürzt, dass ich ein halbes Jahr nicht normal laufen kann. In Berlin (wo das nächste Konzert stattfinden sollte) angekommen, war der Fuß mittlerweile so blau, dass mich das Produktionsteam mit Krankenwagen in die Notaufnahme geschickt hat. Diese war aber so überlastet (weil Samstag und Berlin), dass ich mich nach drei Stunden Wartezeit selbst entlassen habe, um mein letztes Konzert der Tour in Berlin zu spielen – mir wurde tatsächlich mein Cello auf die Bühne getragen.

Wieder in Wiesbaden angekommen, stellte sich der anfänglich diagnostizierte Außenbandriss nach einem Monat als noch komplizierter heraus. Das MRT ergab nicht nur ein zusätzliches Ödem im Sprunggelenk, sondern auch ein Knochenödem. Das CT (nach 2,5 Monaten) brachte zudem die Diagnose eines Fersenbruchs ans Licht. Die anfängliche Schocknachricht, dass ich mindestens ein halbes Jahr nicht normal gehen könnte, hat mich erschreckt. Mittlerweile, nach knapp drei Monaten noch immer auf Krücken, erweist sie sich leider als realistisch.

Punkt 1: Notaufnahme

Das Erste, was Du dort gefragt wirst, ist: »War es ein Arbeitsunfall, oder ist er auf dem Weg zur Arbeit passiert?« oder »War es ein berufsgenossenschaftlicher Unfall?« oder »Sind Sie in einer Berufsgenossenschaft?« Hier muss die Antwort für freischaffende Musiker*innen, die nicht in irgendeinem Anstellungsverhältnis (zum Beispiel Musikschule) stehen oder freiwillig Beiträge in eine Berufsgenossenschaft einzahlen, lauten: »Nein, es war kein Arbeitsunfall, und ich bin nicht bei einer Berufsgenossenschaft versichert.«

Hintergrund: Für uns gibt es keine »Arbeitsunfälle«. Die KSK wird zwar von der Krankenkasse als unser Arbeitgeber betrachtet, weil sie die Arbeitgeberanteile bezahlt. Aber die Versicherung bei einer Berufsgenossenschaft ist für Freiberufler*innen und Selbständige freiwillig. Die wenigsten aber von uns wissen etwas davon und haben sich nicht freiwillig versichert. Falls Du in dem Moment der Vorstellung in der Notaufnahme mit dieser Frage konfrontiert und bei der Suche nach der richtigen Antwort überfordert warst, weil Du a) nicht wusstest, was eine Berufsgenossenschaft ist und ob sie b) vielleicht durch die KSK abgedeckt wird und Du c) die KSK telefonisch nicht erreicht hast (weil sie ja telefonisch nie zu erreichen ist) und einfach gesagt hast: »Ja, es ist auf dem Arbeitsweg passiert«, so kann das viele bürokratische Probleme für Dich nach sich ziehen.

Zum Einen werden jetzt nämlich sämtliche Rezepte nicht auf Deine Krankenkasse, sondern auf die erstbeste Berufsgenossenschaft ausgestellt. Da diese Berufsgenossenschaft Dich dann nicht in ihrem System findet, schickt sie Dir alle Abrechnungen für alle Rezepte nach Hause. Du musst Dir dann für die falschen Rezepte (bedeutet: mit falsch eingetragener Berufsgenossenschaft) ein neues von dem damaligen Notaufnahmearzt ausstellen lassen (also wieder in der Notaufnahme warten), diese wiederum an Deine eigentliche Krankenkasse schicken und dann mit ihr verhandeln, dass sie die Kosten übernimmt. Die Krankenkasse muss aber erst überall nachprüfen, ob Du nicht doch in einer Berufsgenossenschaft versichert bist.

Zusätzlich musst Du nach der ersten Notfalluntersuchung im Krankenhaus alle weiteren Untersuchungen und einen neuen Facharzt selbst organisieren, weil Du ja nicht berufsgenossenschaftlich versichert bist. Das heißt: erst zum Hausarzt, Überweisung zum Facharzt, Warten auf freie Termine, evtl. Überweisung für weitere Untersuchungen wie MRT oder CT, wofür die Wartezeiten mehrere Wochen bis Monate dauern können, weil sie gesetzlich nicht als Notfallmaßnahme betrachtet werden (was nach meiner Meinung ein riesiger Fehler ist, denn bei mir wurde Außenbandriss, Knochenödem und Sprunggelenködem erst auf dem MRT und Fersenbruch erst auf dem CT festgestellt). MRT und CT kannst Du natürlich auch selbst zahlen, wenn Du dafür zeitnah einen Termin bekommen möchtest – es kostet Dich ›nur‹ 300–600 €. Das alles in einem Zeitraum, in dem Du a) eigentlich gesund werden möchtest, Du b) sowieso komplett überfordert bist, weil Du nicht weißt, wie Du Dein Leben gerade organisieren sollst, und Du c) vermutlich ohnehin finanzielle Probleme hast – siehe Punkt 2.

Punkt 2: Krankengeld

Wenn Du krank bist, kannst Du nicht arbeiten, das heißt: kein Einkommen. Krankengeld wird von der Krankenkasse erst ab dem 43. Tag (= 7. Woche) der bescheinigten Arbeitsunfähigkeit gezahlt. Als freischaffende*r Musiker*in sitzt Du also sechs Wochen arbeitsunfähig zu Hause, hast alle laufenden Kosten weiter zu zahlen, musst Dir zudem überlegen, wer für Dich einkauft oder Dich zu Ärzten fährt – und hast keine Einnahmen und 0 € Krankengeld. Und auch danach wird das Krankengeld nicht sofort gezahlt. Ich selbst habe bis heute (Woche 12 nach Unfall – noch immer auf Krücken) noch kein Krankengeld gesehen. Dieses beträgt gesetzlich übrigens 70 % vom Bruttoeinkommen, jedoch höchstens 90 % vom Netto.

Du solltest außerdem darauf achten, dass Du keine Lücke in den Krankschreibungen hast. Denn auch wenn es eigentlich üblich ist, dass für dieselbe Diagnose die Krankentage über das Jahr hinweg zusammen gerechnet werden, halten sich nicht alle Krankenkassen daran. Es kann also vorkommen, dass Deine Krankenkasse wieder von vorne zu zählen beginnt, wenn Du wieder gearbeitet und festgestellt hast, dass es nicht geht (oder schlimmer geworden ist) und Du eine neue Krankschreibung bekommen hast. Eine Kollegin von mir klagt gerade gegen ihre Krankenkasse, damit sie ihr Krankengeld trotz Unterbrechung bekommt. Achte deshalb von vorne herein darauf, dass Du lückenlos krankgeschrieben bist.

Wie also kannst Du vorsorgen, damit Du im Fall eines Unfalls während dieser ersten sechs Wochen Krankengeld bekommst? Über alternative Zusatzversicherungen:

a) Berufsgenossenschaft für freischaffende Musiker*innen

Eine Berufsgenossenschaft ist eine gesetzliche Unfallversicherung. Sie ist eigentlich eine Pflichtversicherung für Angestellte, Du kannst Dich aber auch als Selbständige freiwillig über die gesetzliche Unfallversicherung absichern. Für uns freischaffende Musiker*innen und andere Selbständige ist die VBG zuständig. Diese springt allerdings nur bei Arbeitsunfällen ein, Krankschreibungen aufgrund anderer Erkrankungen oder Privatunfälle müssen über die Krankenkasse abgerechnet werden. Man muss dort sein Unternehmen (= seine selbständige Tätigkeit) anmelden und kann dann die freiwillige Unternehmerversicherung abschließen. Diese zahlt ein Verletztengeld ab dem 22. Tag (= 4. Woche), ein Verletztengeld für die Dauer eines stationären Aufenthalts im Krankenhaus und übernimmt Kosten für die Reha. Hinzu kommen Rente bei Minderung der Erwerbsfähigkeit etc. (Witwenrente, Halbwaisenrente).

  • Mindestversicherungssumme: 24.440 €. Dafür hat man Anspruch auf Verletztengeld (siehe Anmerkung 2) von ca. 54,31 € / Tag (entspricht 1629,30 € / Monat) ab dem 22. Tag und bei einer stationären Behandlung in Krankenhäusern und Rehabilitationseinrichtungen für die Dauer des Aufenthalts bereits ab dem ersten Tag.
  • Kosten als Musikpädagog*in: 135,98 € / Jahr (entspricht 11,33 € / Monat).
  • Kosten als Musiker*in (Gefahrstelle 09): 396 € / Jahr (entspricht 33 € / Monat).

Es handelt sich hier um die Mindestbeiträge. Falls Du Dich höher versichern möchtest, ist dies natürlich möglich. Warum die Differenz zwischen Musiker*in und Musikpädagog*in so hoch ist, weiß ich nicht … Zu viele Schlager besoffen von der Bühne gefallen? Eine Einordnung erfolgt über eine betriebswirtschaftliche Auswertung der letzten zwei Jahre.

b) Zusatzversicherung für Künstler und Publizisten

Die Techniker Krankenkasse bietet auch eine Zusatzversicherung für Freiberufler*innen an. Es ist aber gut möglich, dass auch andere Krankenkassen solche Angebote haben, in dem Fall musst Du einfach einmal bei deiner Krankenkasse nachfragen. Bei der Techniker Zusatzversicherung wird ein Krankengeld ab dem 15. Tag (= 3. Woche) gezahlt.

  • Mindestversicherungssumme: Bei Zahlung des Mindestbeitrags hat man Anrecht auf ein Krankengeld (siehe Anmerkung 1) von 30 € / Tag (entspricht 900 € / Monat) ab dem 15. Tag und bei einer vollstationären Behandlung bereits ab dem ersten Tag in der Klinik.
  • Kosten (Techniker): Jahresbeitrag von 126 € (entspricht 10,50 € / Monat).

Man kann den monatlichen Beitrag erhöhen, muss dafür aber nachweisen, dass die Versicherungssumme nicht 80 % des Jahresumsatzes überschreitet. Es handelt sich hierbei um eine reine Zusatzversicherung für einen verkürzten Anspruch auf Krankengeld. Andere Leistungen wie Rente bei Erwerbsminderung sind deshalb nicht enthalten, da es sich nicht um eine Unfallversicherung handelt. Ich denke, als freischaffende Musikerin wäre es optimal, über beide Versicherungen abgedeckt zu sein, da die Berufsgenossenschaft nur bei Arbeitsunfällen einspringt und die Zusatzversicherung der Krankenkasse bei allen anderen Erkrankungen ein früheres Krankengeld zahlt.

c) Unfallversicherungen

Manchmal zahlen private Unfallversicherungen Dir ein Schmerzensgeld. Dies hängt aber von der Versicherung ab. Laut Nachfrage bei der Mannheimer Unfallversicherung (die ja von manchen Verbänden mit reduzierten Beitragssätzen angeboten wird) ist in meiner Versicherung das Risiko der Invalidität und das Krankenhaustagegeld (siehe Anmerkung 4) bei einem stationären Aufenthalt im Krankenhaus mitversichert. Dass Invalidität für Musiker*innen anhand einer Gliedertaxe versichert ist, ist einerseits gut, denn es gibt wenige Versicherungen, die zum Beispiel das Fehlen einzelner Finger so hoch versichern, dass man als gemindert erwerbsfähig eingestuft wird (was aber für uns Musiker*innen natürlich eine Tatsache ist, denn bei fehlenden Fingern können wir unseren Beruf nicht mehr ausüben). Andererseits gibt es in meinem Fall einer vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit kein Schmerzensgeld, weil ich nie im Krankenhaus war und ›nur‹ über mehrere Wochen arbeitsunfähig bin.

Soviel dazu. Es ist ein langer Text geworden, und ich hoffe sehr, dass er Dir weiterhilft – auch wenn ich gleichzeitig hoffe, dass diese Versicherungen keiner benötigt.

Anmerkungen [Update vom 01.07.2023]

Krankengeld, Verletztengeld, Krankentagegeld und Krankenhaustagegeld sind verschiedene Leistungen, die im Zusammenhang mit Krankheit oder Verletzung gewährt werden können. Hier die Unterschiede zwischen ihnen:

Krankengeld wird in der Regel von der Krankenkasse gezahlt und dient als Lohnersatz für erwerbstätige Versicherte, die aufgrund einer Krankheit arbeitsunfähig sind. Es wird bei Angestellten nach Ende der Entgeltfortzahlung in den ersten sechs Wochen durch den Arbeitgeber gezahlt, ab der 7. Woche für alle Kassenpatient*innen durch die gesetzliche Krankenkasse, und beträgt in der Regel 70 % des Bruttoeinkommens (bzw. 90 % des Nettoeinkommens) vor Beginn der Arbeitsunfähigkeit. Die Dauer, für die das Krankengeld gezahlt wird, variiert je nach individueller Situation und kann bis zu 78 Wochen innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren betragen.

Verletztengeld ist ähnlich wie Krankengeld, wird jedoch von der gesetzlichen Unfallversicherung (Berufsgenossenschaft) oder vom Unfallversicherungsträger für den Fall einer Arbeitsunfähigkeit aufgrund eines Arbeitsunfalls oder einer Berufskrankheit gezahlt. Die Bedingungen und Höhe des Verletztengeldes können je nach Unfallversicherungsträger variieren.

Krankentagegeld ist eine Leistung, die von privaten Krankenversicherungen angeboten wird. Es tritt in Kraft, wenn Versicherte aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig werden. Im Gegensatz zum Krankengeld der gesetzlichen Krankenversicherung wird das Krankentagegeld unabhängig vom Einkommen des / der Versicherten berechnet. Die Höhe des Krankentagegeldes wird bei Vertragsabschluss festgelegt und kann je nach Versicherungspolice unterschiedlich sein. Private Krankentagegeldversicherungen werden oft von Selbständigen oder Personen abgeschlossen, die über kein oder ein geringes gesetzliches Krankengeld verfügen.

Krankenhaustagegeld ist eine Leistung, die bei einem Krankenhausaufenthalt gezahlt wird. Es wird von privaten Krankenversicherungen oder auch von einigen Zusatzversicherungen angeboten. Das Krankenhaustagegeld wird pro Tag des Krankenhausaufenthalts gezahlt und dient dazu, eventuelle zusätzliche Kosten abzudecken oder das Krankenhaustagegeld der gesetzlichen Krankenversicherung zu ergänzen.

Die genauen Bedingungen und Leistungsumfänge können je nach Versicherungsvertrag, der Art der Krankenversicherung und dem individuellen Versicherungsstatus variieren.

Quelle: Blog von Mara, The Singing Cellist

Autor*in

  • Mara Kochendörfer

    Mara Kochendörfer ist freischaffende professionelle Musikerin aus Wiesbaden. Nach einem klassischen Cellostudium in Weimar und Lyon hatte sie deutschlandweite Anstellungen in verschiedenen Theater-Orchestern, bis sie ihren letzten Orchesterjob kündigte, um sich ihre eigenen musikalischen Träume zu erfüllen. Ein Meisterkurs für Jazz-Cello und anschließender Studiengang für Jazz-Improvisation an der Uni Linz haben ihr neue musikalische Wege eröffnet. Seitdem schreibt sie als MARA the singing cellist ihre eigene Musik und ist abseits des klassischen Mainstreams als Singer-Songwriterin-Cellistin unterwegs. Im Fernsehen war sie mit Alex Christensen, The Dark Tenor und den Queenz of Piano zu sehen, sie spielte auf der Zugspitze als Vorband für Alice Merton und hat 2019 und 2023 im Stageorchester die Deutschlandtournee von Michael Bublé begleitet. Neben Konzerten unterrichtet sie, wird als Studiomusikerin gebucht und hat 2020 ihr erstes Soloalbum mit dem Titel Off The Beaten Track veröffentlicht.

Picture of Mara Kochendörfer

Mara Kochendörfer

Mara Kochendörfer ist freischaffende professionelle Musikerin aus Wiesbaden. Nach einem klassischen Cellostudium in Weimar und Lyon hatte sie deutschlandweite Anstellungen in verschiedenen Theater-Orchestern, bis sie ihren letzten Orchesterjob kündigte, um sich ihre eigenen musikalischen Träume zu erfüllen. Ein Meisterkurs für Jazz-Cello und anschließender Studiengang für Jazz-Improvisation an der Uni Linz haben ihr neue musikalische Wege eröffnet. Seitdem schreibt sie als MARA the singing cellist ihre eigene Musik und ist abseits des klassischen Mainstreams als Singer-Songwriterin-Cellistin unterwegs. Im Fernsehen war sie mit Alex Christensen, The Dark Tenor und den Queenz of Piano zu sehen, sie spielte auf der Zugspitze als Vorband für Alice Merton und hat 2019 und 2023 im Stageorchester die Deutschlandtournee von Michael Bublé begleitet. Neben Konzerten unterrichtet sie, wird als Studiomusikerin gebucht und hat 2020 ihr erstes Soloalbum mit dem Titel Off The Beaten Track veröffentlicht.

Website

Melde Dich hier
für unseren Newsletter an

Daniel Mattelé

Redaktionsleitung
PRO MUSIK MAGAZIN

Daniel Mattelé studierte Musik mit Hauptfach Harfe an den Musikhochschulen in Weimar, Detmold und München, wo er ein künstlerisches Diplom erwarb. Bis vor der COVID-19-Pandemie war er als freier Orchestermusiker tätig. Zusammen mit seiner Partnerin Laura Oetzel gibt er regelmäßig Kammermusikkonzerte als Harfenduo und betreibt den Blog dasharfenduo.de, auf dem über Themen aus der klassischen Musikszene berichtet wird. Schwerpunkte dieser Berichterstattung sind Beiträge über die #metoo-Bewegung sowie über Arbeitsbedingungen für Musiker:innen.

Bei PRO MUSIK baut Daniel als Mitglied der Redaktionsleitung das PRO MUSIK Magazin auf. Er ist Mitglied bei der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) sowie im Verband der Harfenisten in Deutschland e. V.

Laura Oetzel

Redaktionsleitung
PRO MUSIK MAGAZIN

Laura Oetzel ist freie Musikerin und lebt in Köln. Sie studierte Harfe an den Musikhochschulen in Weimar und Rostock. Als Pädagogin wie als Künstlerin liegt ihr Schwerpunkt auf der Ensemblemusik. Sie leitet die Harfenklasse der Musikschule der Stadt Sankt Augustin. Als Künstlerin sie hauptsächlich unterwegs mit dem gemeinsamen Harfenduo mit ihrem Partner Daniel Mattelé. Neben ihren Konzerten betreiben die beiden den Blog dasharfenduo.de, auf dem über Themen aus der klassischen Musikszene berichtet wird. Schwerpunkte dieser Berichterstattung sind Beiträge über die #metoo-Bewegung sowie über Arbeitsbedingungen für Musiker:innen.

Laura engagiert sich für bessere Arbeitsbedingungen für freie Musiklehrende, sowohl an ihrer Musikschule als auch in der Landesfachgruppe Musik der Gewerkschaft ver.di. Für PRO MUSIK arbeitet sie in der AG Gleichstellung/Chancengleichheit und in der Redaktionsleitung des PRO MUSIK Magazins. Außerdem ist sie Mitglied im Deutschen Tonkünstlerverband und im Verband der Harfenisten in Deutschland e. V.

Melane Nkounkolo

Social Media Managerin

Seit Mitte November unterstützt Melane uns im Bereich Social Media. Als Social Media Managerin und Content Creatorin hat sie zuletzt für die Konferenz African Futures Cologne gearbeitet.

Neben Ihrer Tätigkeit für PRO MUSIK arbeitet die Aktivistin, Sängerin und Afrikawissenschaftlerin derzeit an ihrem ersten Studioalbum „Mirrors and Windows“. 

Auf ihrer Plattform @beautifulcolours_ diskutiert sie über Rassismus und Diskriminierung. Weitere zentrale Schwerpunkte ihrer Arbeit sind die Themen Entwicklungen von Gesellschaften, Musik und Kultur.

Kerstin Mayer

Projektleiterin Beratungsstelle

Seit ihrem siebzehnten Lebensjahr verbringt Kerstin Mayer viel Zeit bei Konzerten. Mehr als ein Jahrzehnt war sie dabei auch hinter den Kulissen aktiv. Anschließend arbeitete sie in diversen Medienunternehmen, bevor sie das Thema Kulturförderung kennen und lieben lernte. Sie verbrachte mehrere Jahre als Projektbetreuerin bei der Initiative Musik und übernahm danach die Leitung der Finanzverwaltung der Amadeus Antonio Stiftung, die Initiativen gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit supportet.
2020 machte Kerstin sich selbständig und berät seitdem Musikschaffende bei der Beantragung und Durchführung von Förderprojekten, gibt Workshops und Seminare oder
übernimmt Projektmanagementaufgaben. 2022 in den Vorstand des Bundesverband Popularmusik (BV Pop) gewählt. Darüber hinaus engagiert sie sich bei Second Bandshirt, einem Verein, der gespendetes Bandmerchandise verkauft und die Erlöse an
gemeinnützige Zwecke weitergibt und hat als neuesten Streich einen Popchor für Flintas gegründet.

Seit August 2023 ist sie Projektleiterin in unserer Beratungsstelle “Artist Elevator”.

Lukas Berg

Projektleiter Beratungsstelle

»Als ich anfing professionell als freier Musikschaffender zu arbeiten, habe ich ziemlich schnell gemerkt dass es eigentlich unumgänglich ist, sich Zunftintern zu organisieren, um Themen wie Arbeitsbedingungen, Rechte und Interessen der freien Musikschaffenden überhaupt effektiv angehen und vertreten zu können. Spätestens seit März 2020 jedoch ist klar geworden, dass es überlebenswichtig ist.«


Lukas Berg ist Schlagzeuger, Komponist und Produzent aus Köln. Er arbeitet national und international mit Künstlern unterschiedlicher Genres als Schlagzeuger, Multiinstrumentalist und musikalischer Leiter. Darüber hinaus produziert und arrangiert er für Live-Shows und Studioproduktionen und ist seit vielen Jahren als Musiker, Komponist und Produzent in verschiedenen Theaterproduktionen tätig. Seit 2020 lehrt er zudem an der Hochschule für Musik und Tanz Köln.

Louisa Halter

Geschäftsstellenleiterin

Louisa Halter [LILOU] ist Künstlerin, Songwriterin, Musikerin & Kulturmanagerin aus Köln. Sie spielt seit 2010 bundesweit Konzerte, hat Komposition an der Folkwang Universität der Künste Essen studiert und steht kurz vor Abschluss ihres Masters in Kultur- & Medienmanagement, den sie an der HfMT Hamburg, sowie der Sibelius Academy in Helsinki absolviert.

Seit Juli 2023 verbindet sie ihre vielfältigen Erfahrungen aus der Musikbranche in der Leitung der Geschäftsstelle von PRO MUSIK.

Daneben engagiert sie sich als Vorstandsmitglied im Verein musicNRWwomen* für Geschlechtergerechtigkeit und Sichtbarkeit von Frauen und weiblich gelesenen Personen in der Musikbranche.

Stephanie Dathe

Vorstand

Stephanie Dathe arbeitet & lebt in Leipzig, wo sie eine umfassende vertiefte musikalische Ausbildung an der HMT Leipzig absolvierte. Künstlerisch & pädagogisch arbeitet sie mit Tasteninstrumenten jedweder Form. Unter der Marke arssynerga betreibt sie eine Schule für musisch-ästhetische Bildung & produziert regelmäßig Musiktheaterstücke. Kenntnisse in Musikmanagement, BWL & MVM erwarb sie berufsbegleitend. Als soloselbständige Künstlerin & Musikpädagogin ist sie seit 2002 freischaffend tätig, & kreiert mit großer Vorliebe Crossover & open air – Projekte an ungewöhnlichen Orten. Als Vorsitzende des Berufsverbandes in Sachsen setzt sie sich seit 2005 leidenschaftlich für faire Vergütungen & musische Bildung ein, ihre Themenschwerpunkte bei Pro Musik. Das erste Papier zu Honoraruntergrenzen kam aus Sachsen im Jahr 2009. Seitdem wurde viel erreicht. Die Themen sind inzwischen bundesweit präsent.

Jeffrey Amankwa

Vorstand

»Während meiner Tätigkeit als freischaffender Künstler habe ich mich, besonders zu Beginn, oft mit vielen Dingen alleingelassen gefühlt. Vor allem hatte ich das Gefühl, die Entscheidungen der Politik hätten mit meinem Leben und Beruf wenig zu tun und könnten von mir noch weniger beeinflusst werden.

Durch die Arbeit bei PRO MUSIK möchte ich dabei helfen, jungen wie alteingesessenen Musiker*innen das Gefühl zu ersparen allein mit ihren Problemen und Herausforderungen zu sein.«

Jeffrey Amankwa arbeitet als freischaffender Sänger mit verschiedenen Bands unterschiedlicher Genres im In- und Ausland. Darüber hinaus ist er als Studio-Sänger tätig sowie an Produktionen für TV und Radio beteiligt.

Saskia Worf

Vorstand

Saskia Worf ist Musikerin, Instrumentalpädagogin, Arrangeurin und Autorin. Sie ist als freischaffende Musikerin mit Schwerpunkt Neue Musik und Kammermusik aktiv. Als Pädagogin unterrichtet sie Flöte, Klavier und Musiktheorie und hat einen Lehrauftrag an der Musikakademie Berlin für Berufsfeldkunde und Bewerbungscoaching. Daneben gibt sie Seminare an Hochschulen zum Thema Selbstmanagement. Neben ihrer künstlerischen und pädagogischen Tätigkeit betreibt sie den Blog und Podcast „Managemusik“, sowie den Podcast „Die Musikerschmiede“. 2022 veröffentlichte sie das Buch „Was machen Sie eigentlich beruflich?“ mit einem ehrlichen Einblick in die Musikbranche. 

Axel Müller

Vorstand

»Musiker:Innen werden in Deutschland von Politik und Gesellschaft geduldet – nicht geschätzt. Musik wird zwar gerne konsumiert, aber die Reputation der vielen Musikschaffenden ist gering. Die Pandemie hat nun nochmals verdeutlicht, wie wenig Kenntnis die Politik über unsere Lebenswirklichkeit hat und wie schlecht es um unsere soziale Absicherung steht. Ich hoffe, dass wir das Momentum der Krise nutzen können, um eine solidarische Stimme zu finden. Deshalb engagiere ich mich gemeinsam mit Gleichgesinnten für die Musikszene – Pro Musik.«

Axel Müller ist Saxophonist und Multiinstrumentalist. Nach seinem Popularmusikstudium im Hauptfach Tenorsaxophon an der Musikhochschule in Mannheim spielte er viele Produktionen als Orchestermusiker an Musicalhäusern und lehrte als Instrumentalpädagoge an Musikschulen Saxophon und Klarinette.

Er leitete eine Künstleragentur und war in diesem Rahmen als Booker &  Tourmanager europaweit tätig. Im Rahmen von Theater-, Variete- & Kleinkunstproduktionen ist Axel als Musical Director und Komponist aktiv.

Er tourt und recordet u.a. mit Gregor Meyle und Niedeckens BAP.

Als Studio- & Livemusiker ist er Teil der Fernsehproduktion „Sing meinen Song“.

Ella Rohwer

Vorstand

»Die Probleme der Szene der freien Musikschaffenden sind durch die Pandemie deutlich sichtbar geworden. Es gibt aber schon lange eine Diskrepanz zwischen Lebensrealität und Wahrnehmung durch die Politik. Ich engagiere mich bei PRO MUSIK, um diese Wahrnehmung zu verändern und dadurch die Arbeitsbedingungen in der Szene nachhaltig zu verbessern.«

Ella Rohwer ist klassisch ausgebildete Cellistin mit hybrider künstlerischer Identität im Bereich Pop, Crossover wie auch Theater und zeitgenössische Musik. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Live- und Studiomusikerin auch als Dozentin an der HfMT Köln – Wuppertal tätig und arrangiert und leitet Streichensembles in diversen Kontexten.

Wolf Simon

Schatzmeister

»Ich engagiere mich bei PRO MUSIK, weil die Lebenswirklichkeit sehr vieler Musikschaffender wirtschaftlich unsicher ist und sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren tendentiell noch verschärft haben. Eine gemeinsame Stimme war einfach überfällig, und durch die Arbeit unseres Verbandes sind wir freien Musikschaffenden mittlerweile in der Politik, bei Veranstaltern und der Musikindustrie sehr sichtbar und präsent geworden. Zum Vergleich: Noch vor wenigen Jahren waren wir eine riesige Zahl an Einzelkämpfern und standen auf jeder Prioritätenliste ganz unten, was besonders in Zeiten der Corona-Pandemie viele existentielle Probleme und viel Leid verursachte. Und das, obwohl wir als freie Musikschaffende ein zentraler Teil der Veranstaltungsbranche sind, die wiederum einer der größten Wirtschaftsfaktoren Deutschlands ist. Mittel- und langfristig ist auch strukturell vieles verbesserungsbedürftig, etwa unsere soziale Absicherung – darum brauchen wir jetzt Solidarität und eine starke, gemeinsame Stimme.«

 

Wolf Simon ist Schlagzeuger und Fotograf, hat auf zahllosen Studioproduktionen und Hitsingles verschiedenster Genres mitgewirkt und ist seit vielen Jahren mit großen und kleinen Produktionen auf Tournee, seit 2021 mit Matthias Reim.

Von 2004–2015 unterrichtete er außerdem an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Seit 1997 arbeitet er auch als Musical Director.

Nina Graf

Vorstandsvorsitzende

»Musik ist Spiegel einer Gesellschaft und Klebstoff zwischen den Menschen. Dass Musikschaffende ihrer Arbeit würdevoll und fair bezahlt nachgehen können und wir eine vielfältige Kulturlandschaft genießen können, sollte daher viel mehr in unser aller Interesse sein als es oft den Anschein macht. Als DIY-Artist und Kulturpolitikerfahrene möchte ich vor allem für die U-Musik politische Vermittlungsarbeit leisten, um Arbeits- und Vergütungsbedingungen zu verbessern.«

Nina Graf, öffentlich vielleicht besser bekannt als Miu, brachte ihre Musik als DIY-Artist u.a. in die Charts und in den ARD Tatort

Darüber hinaus engagiert sie sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich für die Interessen von Musikschaffenden. Ihr Know-How aus Musikpraxis und Marketing, u.a. erlernt an der HfMT Hamburg im Masterstudiengang „Kultur- und Medienmanagement“ hat sie zu einer gefragten Expertin für die Popmusikszene gemacht.

Christopher Annen

Vorstandsvorsitzender

»Mit Musik die Leidenschaft zum Beruf machen zu können ist wunderbar und sehr erfüllend. Gleichwohl muss diese Arbeit – wie alle anderen auch – gerecht vergütet werden. Mit meinem Engagement bei ProMusik hoffe ich einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, dass die Musiker*innen in Deutschland gut davon leben können und sich noch mehr für diesen Weg entscheiden. Einer meiner Schwerpunkte ist die faire Vergütung aus dem Bereich Musikstreaming. Die Erlöse von Spotify und Co stehen viel zu oft in großer Diskrepanz zu den Streamingzahlen. Das muss sich ändern, wenn wir in Zukunft eine lebendige Musiklandschaft in Deutschland haben wollen.«

Christopher Annen (*1990) ist Gitarrist und Gründungsmitglied der Kölner Band AnnenMayKantereit. Mit ihnen hat er bis heute vier Studioalben veröffentlicht und hunderte Konzerte gespielt.

Neben der künstlerischen Arbeit betreiben AnnenMayKantereit ihr eigenes Label und seit 2021 ihre eigene Managementstruktur. Seit 2021 ist er Mitglied bei ProMusik und seit 2023 Vorstandsmitglied.